Original von TheGreatGonzo
Dann hat ers ja sogar noch einfacher. Ich behaupte es ist einfacher eine Fortsetzung zu drehen als einen eigenständigen Film, da da bestimmte Sachen einfach schon gegeben sind.
Einerseits zum festklammern ja, andererseits nein, weil ein gewisser Stil erwartet wird und auch Willis nicht einfach das macht, was ihm gesaggt wird. Zudem steckt da einfach enormer Druck dahinter, weil die bisherigen Filme gut abschnitten. Diesen Druck hätte er bei einer kleineren produktion nicht.
Natürlich ist es ein Unterschied ob man gleich mit einem Blockbuster oder was kleinem anfängt. Aber der Trend kleinere, unbekanntere Regisseure für größere Filme zu verpflichten ist ja auch nicht ganz neu.
Nenne mir drei Namen von Spielfilmdebütanten, die mit einem Topstar wie Willis, einem Budget von mehr als 100 Millionen Dollar und der Fortsetzung einer Kultreihe ihren Einstand geben. Das dürfte eng werden.
Mal ganz davon abgesehen, dass einige seiner Werbeclips vor Action, Explosionen und Effekten sprühen. Ist also nicht so, als ob er bloß belanglose Cornflakes oder Möbelhauswebrung gedreht hat.
Du setzt voraus, dass man dem guten Mann Talent und Können abspricht. Zeige mir eine Zeile, wo ich so etwas schrieb. Er steht aber gehörig unter Druck, hat noch nie mit einem Studio und einem Topstar zusammengearbeitet, hat noch nie bewiesen, dass er einen Film erzählen kann, musste noch nie über so eine lange Dauer über soo ein Riesenteam bestimmen. Das sind meine Befürchtungen. Das er es technisch drauf hat, dürfte unstrittig sein, war aber auch nie ein kriterium. Wenn doch: Wo?
Und in und Harlins Fußsstapfen zu treten dürfte ja auch nicht die größte Hürde sein. Len Wiseman, der zwar mehr Filme gedreht hatte, die aber auch beide keine sauteueren Blockbuster waren, hats auch geschafft und war, zumindest meiner Meinung nach, äußerst erfolgreich darin. Und Harlin? Der hat vor Stirb Langsam 2 auch nicht unbedingt viel abgeliefert.
Einer nach dem anderen: Harlin hatte zwei Spielfilme gedreht, bevor er unter sauschweren bedingungen "Nightmare 4" übernahm und einen Kassenerfolg landen konnte. Fazit: 3 Filme, einer davon unter schwierigen Bedingungen. Wiseman drehte vor "Stirb langsam" die beiden "Underworld" Filme ohne wirklichen Star mit einem Budget - bei Teil 1 von knapp 20 Millionen. Er bekam und nahm sich zwei Spielfilme Zeit, nachdem er bewiesen hatte, dass er es kann. Wo ist da bei beeiden der vergleich zu dem guten Mann jetzt? Ein Debütant der direkt einen Film mit dem Budget, dem Druck, der Starpower - ich sehe da keine Parallelen. Wenn da welcche sind, zeige sie bitte auf.
Zu Jonze:
Ja, Being John Malkovich war kein Blockbuster. Ein Nischenfilm war er aber auch nicht. Zumindest haben für mich Nischenfilme kein Budget von 13 Millionen und Topstars wie John Malkovich, John Cusack und Cameron Diaz in den Hauptrollen.
Erstenss sind 13 Millionen Dollar für einen Studiofilm - dieselbe Produktionssfirma produzierte z.B. auch "Sleepers" ein verhältnismäßiger Witz, zweitens spielen einige Topstars gerne mal in kleineren Filmen mit, um mal was anderes zu machen, drittens bringt der Vergleich gar nichts, weil Jonze keinen Blockbuster wie den fünften Teil einer Erfolgsreihe drehen soll, viertens braachte das Ding gerade einmal ~22 Mio wieder rein, womit Jonze sicherlich auch keine Visitenkarte für Blockbuster hinterlassen hätte. Der vergleich Jonze zu dem guten Mann hier erübrigt sich also, aber das schrieb ich ja schon. Schaue dir Michael Bay an, in etwa den gleichen Hintergrund: Drückte man dem soffort 100 Mio Dollar in die Hand - ne, dem gab man 20 Mio Dollar für "Bad Boys", und das ist für alle Beteiligten auch der sicherere Weg.
Zu Verbinski:
Nein, er musste kein Werk fortsetzen, dafür aber ein ziemlich teures Projekt übernehmen, dass vom Dreh, das behaupte ich mal, bestimmt zehnmal so anspruchsvoll war wie ein Stirb Langsam-Film.
Verbinski hatte aber a) mehr Erfahrun, b) musste er sich nicht mit vier Vorgängern messen lassen, hatte c) den Erfolg von "The Ring" im Nacken, der ebenfalls für ein tudio entstand. Was hat der gute Mann hier vorzuweisen? Ähnlichess? ich denke nicht.
Mal ganz davon abgesehen, dass der Film ein großes Risikoprojekt war und es da wenig positiven Rückenwind in Form von "Das wird eh Anklang finden, es ist Stirb Langsam und Bruce Willis". Ohne jetzt SL und die Arbeit daran abwerten zu wollen.
Es steckt aber mehr Gefahr darin, eine bestehende Reihe, die bislang überragend lief zu übernehmen, als Neuland zu betreten. Piratenfilme liefen nie gut. Was wäre also passiert, wenn das Ding den Bach runter gegangen wäre? Es hätte ihm nicht geholfen, aber aufgrund seines vorherigen Erfolgs und der Unbekanntheit des Projekts, wäre es nicht dramatisch gewesen. das ist bei einem Sequel, einer Wertmarke etwas völlig anderes.
Zu Wunschkandidaten:
Das lasse ich maal weg, da ich davon ausging, dass wir sprechen. Falls ich mich da unglücklich ausgedrückt haben sollte - sorry. Ich habe nichts dergleichen behauptet, sondern lediglich die o.g. Punkte genannt.
Und zu guter letzt, möchte ich noch diesen Herren ins Boot werfen:
JJ Abrams
Hat vor MI3 auch noch gar nichts Regitechnisches gemacht, die ein oder andere Serienfolge mal ausgelassen.
TV ist mittlerweile ein Hauptlieferant für neue Regisseure, Darsteller usw. ganz nebenbei ist Abrams seit 1991 im Geschäft, produzierte regelmäßig Filme und arbeitete als Drehbuchautor. Den willst du jetzt ernsthaft als unerfahrenen Hasen wie den guten Mann hier darstellen? Mit 20 Jahren Businesserfahrung? Mit dem Erfolg von "LOST" im Rücken? Mit Regie, Produzenten- und Drehbucherfahrung? Dem machte zu dem Zeitpunkkt von "M: I 3" schon lange keiner mehr was vor und durfte ja sogar das Drehbuch schreiben. Der neue Mann ist Branchenfremd, Abrams ein Profi
Musste eine Fortsetzung einer sehr beliebten Reihe drehen mit Topstar Tom Cruise.
Und hatte aufgrund der o.g. Fakten ein anderes Standing als ein talentierter, Branchenfremder Neuling.
In die Fußsstapfen von Größen wie DePalma und Woo treten. Der Film ist der bisher teuerste Debutfilm und alles hat wunderbar geklappt.
Mal abgesehen davon, dass ich das Beispiel aus den o.g. Gründen an den Haaren herbeigezogen finde, könnte man auch darüber streiten - spielte Teil 3 ja wesentlich weniger Kohle ein bei gestiegenen Kosten. Aber das ist ja hier uninteressant. ich wollte es nur mal erwähnen.
Deswegen wünsche ich mir da etwas mehr Offenheit bei neuen Regisseuren.
Du bisst mir zu allgemein.Ich freue mich über jeden neuen regisseur, über jedes neue Talent. Aber ich stelle in Frage ob man einem Neuling, der noch nie Regie geführt hat, noch nie mit einem Studio und einem Topstar zusammenarbeitete einen Gefallen tut, wenn man ihm die Bürde einer Erfolgsreihe und ein Budget von mehr als 100 Millionen Dollar in die Hand drückt. Das bedeutet im Umkehschlusss nicht, dass ich zwangsläufig McTiernan haben will. Aber ich hätte schon gerne jemanden, dessen Stil ich beurteilen kann, bei dem nicht die Befürchtung besteht, dasss er zum Spielball von Willis und dem Studio wird. Und ich behaupte nicht, dass "Die Hard 5" nun ein mieser Film wird. Wenn du mich fragst, wen ich gerne hätte, würde ich antworten Sam Raimi oder Ton Scott, aber das tut ja nichts zur Sache.