@McKenzie:
So einfach ist das ja alles nicht.
Ich werfe ja immer wieder (Zum Beispiel bei Thema Boll) den Wunsch nach einer Differenzierung in den Raum, und ich denke, auch hier ist das angebracht. Es gibt da nicht einfach ein "richtig" und "falsch".
1. Ich finde, man kann beide Filmreihen überhaupt nicht miteinander vergleichen. Sicher, beide haben ein paar Jahre auf dem Buckel und in beiden spielt ein Mega-Star die Hauptrolle. Das war es dann aber auch. "Terminator" war schon immer von Effekten geprägt. Natürlich waren das im ersten Teil keine CGI-Effekte und natürlich wurden die alleine schon aus Kostengründen recht spärlich eingesetzt, aber sie waren unabdingbar. Und mit T2 hielten dann ja auch CGI-Effekte den Einzug in das Franchise, bei T3 und T4 dann deutlich verstärkt. Doch so oder so: Sobald Effekte eingesetzt werden, ändert das automatisch den Look eines Films - auch unabhängig davon, ob und wie stark sie in den Actionszenen eingebaut werden, aber dazu komme ich noch. "Mad Max" hingegen war stets geerdet, da gab es selbst im Vergleich zu T1 nicht viele Effekte, von daher hinkt der Vergleich für mich so oder so, da der eine Film von Haus aus ein Effekt-Film ist, der andere nicht.
2. In meinen Augen wirkt sich das auch sehr wohl auf die Actionszenen aus. Denn wenn ich in einer Action-Sequenz einen "Roboter" oder einen Roboter habe, der sich verwandelt o.ä., können gewisse Elemente rundherum eben auch nur durch Anpassungen und Effekte gelöst werden - es geht schlicht nicht anders. Dass man es dabei übertreiben kann und zu stark auf Effekte setzt, obwohl es das nicht bräuchte, ist natürlich unbestritten. Doch unter dem Strich bleibt, dass bei "Terminator" auch seit jeher in den Action-Sequenzen Effekte eingesetzt wurden - bei "Mad Max" eben nicht. Und das verändert die ganze Ausgangssituation, weil es bei "Terminator" nicht darum geht, ob Effekte eingesetzt werden, sondern wie viele.
3. Ist es natürlich schwierig, über etwas zu urteilen, was man noch nicht gesehen hat.
4. Weise ich nochmals darauf hin, dass ich "Mad Max" aus mehreren Gründen etwas anders sah, als ein Großteil hier.
Jetzt kommt jedoch das große ABER:
Ich wünsche mir unabhängig von den o.g. Punkten grundsätzlich auch bei "Terminator" das so viele Action-Szenen wie möglich real umgesetzt werden, weil auch die Stunts in T1-T3 über weite Strecken handgemacht waren. Ich kann da aber auf Grund der o.g. Punkte von Beginn an akzeptieren, dass sie schon einiges via CGI machen müssen, weil es sonst in der Form nicht umsetzbar ist.
Doch ich halte es fraglos für bescheuert, unnötig und reine Zeit- und Geldverschwendung, um bei deinem Beispiel zu bleiben, wenn ein CGI-Gesicht Schwarzeneggers auf einen Stuntman gesetzt wird. Dass sie da nicht Arnold durch die Glasscheibe jagen ist schon okay, aber dann filme und schneide ich das anders, und dann ist das auch ohne diese Kasperei möglich. Grundsätzlich halte ich es aber bei solchen "Erweiterungen" wie bereits bei "Mad Max": Helfen sie dem Film und fallen nicht unglücklich auf, ist es mir erst einmal egal.
Der Satz "Ich freue mich darauf." war auch hauptsächlich darauf bezogen, dass ich - auch wenn ich die Skepsis/Kritik überwiegend nachvollziehen kann, ich teile sie in weiten Teilen nur nicht - nur bedingt nachvollziehen kann, welche Häme und welche Abneigung dem Film entgegen schlägt. Ich sehe Fehler in der Vermarktung, ja. Ich kann nachvollziehen, dass viele lieber eine Fortsetzung zu T4 gesehen hätten. Aber unter den gegebenen Umständen finde ich dass, was sie da jetzt machen, recht ambitioniert, da hätte es deutlich schlimmer kommen können. Es mag durchaus sein, dass ich meine Meinung nach der Sichtung ändere, denn fraglos kann das auch alles völlig n die Hose gehen. Aber Stand der Dinge heute freue ich mich diesen Sommer auf T5 am meisten. "Jurassic World" hingegen, und mit dem Franchise bin ich wesentlich stärker aufgewachsen als mit "Terminator", lässt mich recht desinteressiert zurück, weil ich da im Trailer wenig mehr sehe, als "höher, schneller, weiter" ohne irgendeine Weiterentwicklung, während ich zumindest die Mühe erkenne, die sie sich bei T5 geben, um die Geschichte gänzlich neu anzugehen. Das ist, gerade wenn man es mal mit T3 vergleicht, schon ein "Oha" wert. Nochmal: Das muss nicht funktionieren und kann völlig in die Binsen gehen. Aber das wirkt mehr als "Wir nehmen noch schnell die Kohle mit, bevor die Lizenz weg ist". Und damit hatte ich eigentlich gerechnet.