Der Herr der Ringe - Der Hobbit #3: Die Schlacht der Fünf Heere [Kritik]

McKenzie

Unchained
Ja, das meinte ich in dem Fall auch eigentlich. Ob die restlichen Darsteller jetzt wegen Winky oscarreifer gespielt haben, traue ich mir nicht zu sagen...ich hab da jetzt eher an die neuen Star Wars - Filme gedacht, wo man schon öfter mal das Gefühl hat, die Interaktion mit den CGI-Viechern sei nicht soo sehr da. Aber Lucas ist auch nicht so ein großartiger Darsteller-Führer.

Trotzdem, und schimpft mich oldschool: Für mich gehört zu Filmemachen mehr als finanzielle Überlegungen. Ich will auch (mitschreiben, Hollywood!) dass die Crew und Darsteller, neben unglaublichem Stress und Spannungen, auch Spaß am Set hat; Dass die wirklich das Gefühl haben "Woah, ich bin in Mitterde/im Weltraum/Dschungel/wasauchimmer!", und nicht nur "Oh Greenscreen wieder, ist schon der 34. Tag hintereinander...oder wars der 35.? Naja, stellen wir uns halt mal einen Drachen vor und gehen dann wieder einen Kaffee trinken.". Ich bin schon auch der Meinung, dass sich das auch auf den Zuseher überträgt. Und für mich ist Kino eben irgendwie auch ein Erlebnis, das man mit den Darstellern gemeinsam erlebt. Die Idee von Filmen für mich ist, dass da eine Gruppe von Leuten etwas nachstellt/nacherlebt, und das anderen präsentiert. Leute die vor grüner Leinwand schattenboxen und dann wird ein Computeranimierter FIlm drumherumgelegt, das ist irgendwie nicht das, was mir an dem ganzen so gefällt. So gibt es ja dann nicht mal mehr so richtig coole Setfotos :-/

Und ob ein 100% überzeugender CGI-Baumbart wirklich so derart viel billiger kommen würde (um beim Beispiel zu bleiben), als ein real gebauter Animatronischer, dass man auf letzteren einfach verzichten muss? Ich weiß nicht.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
McKenzie schrieb:
Für die Darsteller z.B. ist es schon leichter, wenn sie was "Echtes" haben...Klar, mittlerweile sind sie alle den berühmten Tennisball gewohnt, aber ich bin überzeugt, dass man bei einem sichbaren Gegenüber (ich sag nur Winky in Hellboy 2 :bibber: ) mehr aus ihnen rausholen kann.
Jau, da hast du in der Tat Recht. Ich habe mich mit meinem Post auch eher auf das Publikum bezogen. Wenn das Publikum trotz CGI die gleiche Qualität geboten bekommt, hat es eigentlich keinen Grund sich zu beschweren. Als Schauspieler hätte ich allerdings vermutlich auch einfach mehr Spass beim Dreh. (Mal von den Schwierigkeiten abgesehen, glaubhaft tiefgründige Gespräche mit einem grünen Tennisball zu führen. :ugly: )

Winky? Hellboy? Ich erbitte Aufklärung. :huh:
EDIT:
Habe schon das Behind the Scenes Video dazu gefunden. Genial. :thumbsup:
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Ich glaube ich muss mir nochmal die Bonus Disc von HB2 anschauen... irgendwo in dem 2 1/2 Stunden Making Of wurde das Thema auch behandelt. :ugly:
 
R

RickDeckard

Guest
Ich bin bei diesem Thema immer sehr hin und hergerissen...

auf der einen Seite finde ich es auch schade, wenn filmisches Handwerk verloren geht, auf der anderen Seite gehörte es von Beginn an dazu, dass man neue Techniken einsetzt um entweder günstiger, gefahrloser oder überzeugender darstellen zu können was man darstellen will. Im Endeffekt ist an sich nur wichtig, ob das was man im Kino sieht, glaubwürdig (also technisch gut gemacht und real wirkend) ist.
So sehr man auch an alten Methoden hängt, so sollte man dem Fortschritt im Film nicht nur negativ entgegenstehen. Demnächst wird sicher die Zeit kommen, wo die Rechenpower so hoch sein wird, dass selbst Games auf dem PC vom Kinofilm nicht mehr unterscheidbar sind, denn irgendwo ist Schluss, realer als real geht dann nicht mehr (rein visuell).

Natürlich ist es aus meiner nostalgischen Sicht nicht immer gut, dass alles nur noch digital daherkommt. Warum ? Weil ein unwissender, uninteressierter Zuschauer einfach die Leistung älterer Filme nicht mehr zu schätzen wissen wird.
Die Modellbauten, technischen Probleme die es zu meistern galt, die Matte-Paintings, ja selbst die Maske - all diese Kunstwerke älterer Filme, werden irgendwann nicht mehr den Respekt und die Anerkennung erhalten, die sie verdient haben.
Bestes Beispiel : Star Wars - so genial die Methode bei den alten Teilen war, Minimodelle (die zum Teil aus Waschmittel-Verpackungselementen hergestellt wurden !) so zu filmen, dass es eine ungeheure Dynamik und ein nahezu überzeugendes Flugverhalten gab, so "einfach" hatten man es bei den neuen Teilen CGI Raumschiffe einzusetzen. Das Ergenbis war anders. Ich selbst fand bestimmte Aufnahmen der neuen Teile ziemlich genial (die Schlacht in Teil 3 am Anfang). Aber deswegen ist sie nicht besser als die Schlachten in den alten Teilen - denn der Aufwandt war damals enorme Pionierarbeit. Natürlich bin ich fair genug zu sagen, dass auch hinter den CGI Effekten enorme Arbeit steckt ! Das Problem was ich aber meine ist das, dass jüngere Zuschauer nicht mehr erkennen, dass die visuell schlechteren Aufnahmen aus älteren Filmen den selben, wenn nicht sogar einen höhreren Aufwandt benötigten. Es spielt natürlich auch eine Rolle ob man sich dafür interessiert oder nicht...

Eins möchte ich aber noch kurz hinzufügen... es gibt auch eine Menge Filme, die mit Modellen gedreht wurden, und die man sich heute noch ansehen kann, ohne dass es albern wird (mein Lieblingsbeispiel Blade Runner), wohingegen einige CGI Filme aufgrund der immer höheren Ansprüche in den Sehgewohnheiten des heutigen Publikums, schon wieder schlecht gemacht wirken (es ging damals nicht anders, aber man is ja bei der gleichen Technik geblieben und hat nicht von Analog auf Digital gewechselt, sondern von Pionier Digital auf UptoDate Digital).

Stichwort Stunts ... wie viel mehr wert sind echte Stunts in alten Bond Filmen gewesen, gegenüber den Brosnan Bonds, die schon digital beeinflusst waren (wer meine Meinung kennt, weiss dass ich Brosnan als Bond an sich gut fand). Auch hier muss man sich sagen : Super Respekt vor den alten Filmen, in denen Menschen ihr Leben riskiert haben um etwas cool aussehen zu lassen (und zu oft verloren haben !). Ich finde es persönlich (menschlich) gut, dass heute weniger Leben und Gesundheit von Stuntleuten riskiert werden muss, aber dennoch haben die CGI Stunts ihren Selbstzweck verloren ... es ist einfach nicht mehr so beeindruckend, wenn nur noch so getan wird, als würde man was cooles sehen...

so - Ende meiner Predigt.. ;-)
 

McKenzie

Unchained
Ich stimme da schon mit dir überein...möchte aber nochmal betonen, dass ich den oft angedeuteten Vergleich CGI = Fortschritt nicht für absolut gültig halte. Es gibt praktische Effekte, die einfach besser aussehen - Spricht nichts dagegen, die dann mit CGI aufzupeppen. Ich denke sowieso, dass es eine gesunde Symbiose aus allem sein sollte.

Und ich will mich grad nochmal wiederholen (ja, ich bin einfallslos :unsure: ) - Filmemachen sollte mehr sein als nur schattenboxen vor grüner Leinwand. Vergleichen wir das mal mit dem Theater - Die treten jeden Abend wieder auf, dabei wär es einfacher, wenn man die erste Vorstellung filmen würde und für die restlichen 250 einfach die Aufzeichnung abspielt. Aber so läuft das halt nicht, und bei einem Filmset möchte ich auch mehr haben, sonst ist das ganze ja nicht mehr lustig.
 

Constance

Well-Known Member
Dann sieh den Vergleich mal bei modernem Theater.
Da wird soviel mit Trick und Spiel gearbeitet, dass es schon sehr dem CGI des Films gleich kommt. Der Film ist nunmal manipulierbarer. Warum nicht nutzen?
Wenn du nicht unbedingt ein Schauspieler bist, sollte dich doch eigtl nur das Endergebnis interessieren - und solange das stimmt: optimal.

Denke ich über die Art und Arbeitsweise eines Schauspielers nach und stelle mir dabei vor, wie bei "300" massenweise Leute auf nem überwiegend grünen Set rumlaufen, vor massiven monotonen grünen Wänden, dann käme mir auch das Grauen und ziehe vergleiche mit meiner Arbeit (zumindest Stellenweise) und wie mir das wohl auf den Nerv gehen würde. Aber da ich kein Schauspieler bin, ich mich dem Gedankengang nicht gezwungener Weise annähern muss interessiert mich das nicht: 300 ist einfach fett. Egal ob die Leute Spaß dran hatten, ich hab ihn :biggrin:
 

McKenzie

Unchained
300 ist halt ein Extrembeispiel und sowieso so überstilisiert, dass das schon wieder passt. Aber prinzipiell ist das eine grausige Vorstellung, und George Lucas hat z.B. mit den SW-Prequels vorgezeigt, wie man es nicht machen sollte.

Für mich geht halt der Spaß am Filmemachen selbst verloren. Grad bei Fantasy/Abenteuer geht es doch auch darum, dass sich das Team in diese fremde Welt stürzen will, und das Publikum lebt dann mit. CGI kann noch so schön programmiert sein, aber es ist einseitig, wenn es übermäßig eingesetzt wird.

Aber ich kann mich eigentlich eh nur wiederholen, weil meine Aussage im Grunde die gleiche bleibt - Filmemachen muss mehr sein als Geldzählerei, und sollte den Beteiligten neben all dem Stress auch Spaß machen...

Und bzgl. Hobbit hat wenigstens dieses Bild meine Besorgnis etwas gelindert:
http://collider.com/wp-content/uploads/barry-humphries-the-hobbit-goblin-king-600x337.jpg

Wenn das nicht nach Animatronic aussieht, oder zumindest nach Maske :smile:
Ich nehm ja gern die HDR-Orks als geniales Beispiel für Masken etc. - Lurtz war doch rundum ein perfekter Bösewicht. So etwas hat mir dann bei den Avengers gefehlt, wo die CGI-Gegner einfach nur wie aus einem Game gewirkt haben und einfach diese Distanz da war.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Ist ja ne nette kleine Diskussion, aber wieso im Hobbit Thread? ich weiß. ich weiß....24 und 48 fps (oder so ähnlich), aber hier werden ja auch Animatronic, Masken, Modellbauten, Star Wars und 300 in die Diskussion eingebracht. Da würde sich meiner Meinung nach schon ein eigener Thread für Lohnen. Vll mit dem Titel "Alte vs. neue Technik" oder "Geht durch neue Technik etwas verloren?"
 

McKenzie

Unchained
Naja, es passt insofern schon, weil eben im Hobbit, bei dem ja große Kontinuität zum HDR gewahrt werden soll, die Technik nun zum Teil doch eine ganz andere ist. Und damit ist der Hobbit halt sehr sinnbildlich für diesen "Generationenkonflikt" der Special Effects.
 

Cammy

New Member
Uh ich habe so einen Ohrwurm von dem Lied im Trailer, seit 2 Tagen das ist nicht normal. :wacko:
Ich freue mich total auf den Film! Kanns kaum erwarten! Yay! Ich finde es auch schön, dass sie wieder mit Masken Arbeiten. Wirkt einfach echter meiner Meinung nach. Ich frage mich ob sie es schaffen, dass jeder der Zwerge genügend Screen time bekommt.
 
R

RickDeckard

Guest
@McKenzie : ich bin gar nicht so der Typ der sagen würde CGI = Fortschritt. Wollte einfach nur objektiv bleiben und akzeptieren, dass sich das Filmemachen immer ändert. Die ersten Filme sind auch nicht mit späteren Werken vergleichbar, die wiederum nicht mit den folgenden vergleichbar sind. Das ist leider (einfach) so.
Sehe es wiegesagt mit zwei Augen - Film wird immer weniger "Film" - das ist irgendwo schade - aber solange das Ergebnis stimmt bin ich zufrieden. Und wenn Jackson mit der neuesten Technik einen Tollen Film macht - lassen wir ihn doch. Der Trend mit dem CGI bringt bei weniger talentierten Regisseuren natürlich schlechte Ergebnisse. Bei Filmen wo es nur noch darum geht extreme Kamerafahrten durch CGI zu ermöglichen - ohne das der Rest des Filmes noch gut ist - geht sowas von gnadenlos nach hinten los.

@Manni : finde schon es passt zum Hobbit Thread, weil die letzte interessante Meldung ja genau das Thema angesprochen hatte - die technischen Unterschiede zu den HdR Teilen - und wir alle Angst haben, dass das der Kontinuität der beiden Trilogien schaden könnte. Und solange nichts neues von offizieller Seite an Infos kommt, bleibt so ein Thread dann manchmal in so Nebenthemen stecken. Aber es stimmt, daraus kann man sicher auch einen extra Thread machen, der das Thema allgemein behandelt.
 

McKenzie

Unchained
Ja, ich hab damit auch eher eine große Menge der Allgemeinheit gemeint als dich :smile:

Aber ja, du sagst es - Film wird irgendwie weniger "Film". Mich stört das allerdings schon, weil es für mich einfach zur FIlmkunst dazugehört, dass viele Sparten ihren Teil dazu beitragen. Wenn das in Zukunft nur noch die Darsteller und die Computerleute sind, geht eine Menge verloren.

Und beim Hobbit selbst hoffe ich halt schon noch auf richtig echte Sets. Das beeindruckendste bei HDR war für mich Edoras...haben die sich einfach einen Hügel mit dem Heli gesucht und da die Goldene Halle drauf gebaut. :w00t: Einfach dieser bodenständige Zugang, das hat HDR auch irgendwie von der Blockbuster-Masse abgehoben. Und als Darsteller ist das sicher was ganz anderes, als wenn man nur den Vorplatz im Studio nachbaut und dahinter Greenscreen, und man kriegt das mMn unterbewusst auch als Zuseher mit, auch wenn mit dem Bild technisch alles in Ordnung ist.

Naja, bin jetzt mal wirklich auf den Trailer gespannt.
 

McKenzie

Unchained
Gespräch unter Bogenschützen :ugly: "Ich benutze auch immer Gänsefedern, aber ich hab gehört Adlerfedern seien das wirklich wahre...leider schwer zu kriegen..."

Das Bild ist aber wohl bereits aus Teil 3.

___

Edit:

Hier gibt es übrigens ein sehr interessantes Making Of - Video, das einiges Neues zeigt. Hat mich doch wieder ein bisschen heiß auf den Film gemacht. Ich versteh nur nicht, wieso die Szene mit dem Weißen Rat so SW-Prequel-mäßig unecht ausschauen muss...wirkt wie eine Tapete, der Hintergrund. Fast schon peinlich, dass sie das so durchgehen lassen...
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
:facepalm:

Da hab ich mich schon gefreut, dass man wenigstens zwischen Teil 2 + 3 mal nur ~ein halbes Jahr hat und dann sowas.....
 

Hazuki

zieht keine Aggro
Ich finde den jährlichen Rythmus bei den HdR- Filme gar nicht so schlimm. Konnte mir sowieso nicht erklären warum die den dritten Teil im Sommer zeigen wollten.
 
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